150 Prozent so viel Strom wie die Gemeinde Samedan braucht.
Zwischen Flughafen Samedan und der Flaz soll eine grosse Solarstromanlage entstehen. Der Solarstrom kann direkt in der Region abgesetzt und somit die Wertschöpfung in der Region bleiben. Gleichzeitig ist die landwirtschaftliche und touristische Nutzung weiterhin möglich. Mit der Nähe zur Besiedlung und der hohen Sonneneinstrahlung bietet der Standort auch aus technischer und finanzieller Sicht entscheidende Vorteile.
Durch verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten profitieren die Landeigentümer, die lokale Bevölkerung und die Region. Ebenfalls soll ein Teil des Solarstroms regional verkauft werden, um die Wertschöpfung in der Region zu behalten.
Zusätzlich entsteht in der Region ein Leuchtturm-Projekt für die Schweizer Energiewende!
Die Anlage produziert mehr als 50% des Stroms im Winter! Zum Vergleich, Anlagen im Unterland nur 20 bis 30%. So kann einer möglichen Winterstromlücke entgegengewirkt werden und aus wirtschaftlicher Sicht kann der Strom dann produziert werden, wenn eine hohe Nachfrage besteht.
Mit der Winterstromproduktion sowie einer Mindestproduktion von 10 GWh pro Jahr können auch die beiden gesetzlichen Anforderung der Solaroffensive erfüllt werden.
Durch die geographische Nähe zum öffentlichen Stromnetz sind mehrere Anschlusspunkte vorhanden, um die gesamte produzierte Energie jederzeit ins Netz einzuspeisen. So können die Anschlusskosten ans Stromnetz vermindert und zeitig erstellt werden.
Mit einer Gesamthöhe der Anlage von 3 bis 5 m, mehr als 300 m Abstand zur Kantonsstrasse und mehr als 1 km vom Dorf Samedan ist die Anlage nicht exponiert und aus Distanz vom Talboden kaum sichtbar.
Da die Module vertikal stehen, ist auch die Ansicht von oben, im Vergleich zu anderen Solaranlagen mit angewinkelten Solarzellen, weniger dicht.
Ein 1:1 Modell und Infotafel können vor Ort besichtigt werden.
Die Nähe zur Strasse und Rhätische Bahn erlaubt einen schnellen, verhältnismässig kostengünstigen und vor allem auch umweltfreundlichen Transport und eine rasche Installation.
Der Standort befindet sich zwischen dem Flughafen Samedan und der Flaz. Im Westen liegt das Industriegebiet und im Osten ein dunkelgrüner Arvenwald. Die bestehenden Landwirtschaftsflächen, Wanderwege, eine Loipe sowie eine Trockenwiese und ein Flachmoor können auch mit der geplanten Solarstromanlage weiterhin bestehen bleiben und genutzt werden.
Anlageleistung ca. 30 MWp
Senkrecht stehende Modulreihen mit mind. 6 m Abstand
Senkrecht stehende Modulreihen mit 6 m Abstand
Ausrichtung Süden, Reihen von Ost nach West verlaufend (ca. 90º zur Landepiste)
ca. 40 Hektaren mehrfachnutzbare Fläche aber nur ca. 10% für Solaranlage genutzt
Ausbau wird in Etappen erfolgen
über 50% der Solartstrom-Produktion im Winter
Solarstrom für ca. 10'000 Haushalte (37 GWh pro Jahr)
Ein 1:1 Modell kann vor Ort besichtigt werden
Das theoretische Potential an Solarstrom von allen Dächern in Samedan ist 35 GWh, inkl. Fassaden 49 GWh (BFE). Aber:
Die Projektanten untersuchen mehrere Standorte mit Vor- und Nachteilen. Beim gewählten Standort sind die Zielkonflikte aber lösbar. Folgende Anforderungen müssen zusammen erfüllt werden (nicht abschliessend):
a) die jährliche Mindestproduktion beträgt 10 GWh
b) die Stromproduktion vom 1. Oktober - 31. März (Winterhalbjahr) beträgt mindestens 500 kWh pro 1 kW installierter Leistung
-> Unser Standort: jede der 3 geplanten Etappen produziert mindestens 10 GWh pro Jahr (je ca. 50% des Verbrauchs von Samedan) und erreicht die Winterstromanforderung mit einem Winterstromanteil von 50%+.
z.B. nicht nur nationale Biotope auslassen, sondern auch kantonale Biotope berücksichtigen oder Biodiversitätskriterien mit einbinden. Die Karte von GeoGr, wo spezifische Biotope, Wild und Landschaften markiert sind, zeigt die eingeschränkten oder ausgeschlossenen Standorte.
-> Unser Standort: Die Trockenwiese und das Flachmoor werden grosszügig ausgelassen. Zusätzlich haben wir mindestens 10 m Abstand von den Gewässerschutzzonen. Wir sind im Dialog mit Pächtern/Eigentümern sowie Umweltverbänden und Forschungsinstituten, um die Auswirkungen wissenschaftlich zu untersuchen.
Der produzierte Strom muss verhältnismässig günstig ins Stromnetz eingespiesen werden können. Stromleitungen in dieser Grössenordnung kosten ca. 1 Mio. CHF pro Kilometer. Auch muss das Stromnetz technisch diese Strommengen aufnehmen können. Ein Ausbau ist zwar möglich und erwünscht, dauert aber oft mehrere Jahre.
-> Unser Standort: es sind bereits 4 potentielle Anschlussmöglichkeiten ans Stromnetz vorhanden, wovon 2 in kurzer Distanz direkt in das eigene Stromnetz der Gemeinde Samedan führen.
Die Anlage muss nach 30 Jahren vollständig zurückgebaut werden können und der Urzustand wieder hergestellt werden. Mit aufwändigen Betonverankerungen für Solarmodule ist dies schwer möglich und/oder verhältnismässig kostspielig.
-> Unser Standort: Aufgrund der Geologie können für die Verankerung Pfähle eingesetzt werden, die nach 30 Jahren wieder herausgezogen werden können.
Damit die Anlage unter den dringlichen Bundesbeschluss fällt, müssen mindestens 10% der geplanten Energie bis Ende 2025 ins Netz eingespeist werden. Dieser ambitiöse Zeiplan bedingt, dass die Anforderungen nicht nur erfüllt, sondern auch schnell realisiert werden können.
-> Unser Standort: Aufgrund der Etappierung und den bereits vorhandenen Netzanschlüssen kann die geforderte Leistung zeitgerecht einspeisen.
Die Anlage muss den Strom auf dem Niveau der erwarteten Stromkosten produzieren können, um die Energie verkaufen zu können und Investoren zu finden. Die 3 grössten Kostenfaktoren sind:
1) Solarmodule und elektrische Installation
2) Verankerung und Aufstellung der Module
3) Anschluss ans Stromnetz. Dieser ist (über) proportional zur Entfernung zur Zivilisation.
-> Unser Standort: Gemäss erster Berechnungen kommen die Gestehungskosten pro kWh unter den heutigen Strompreisen der Gemeinde Samedan.
Auch wenn es Standorte gibt, wo mehr Sonneneinstrahlung gemessen wird pro m2, ist entscheidend, dass man die Anlage so bauen kann, dass die Energie aus dieser Einstrahlung dann produziert wird, wenn sie auch tatsächlich benötigt wird. Dies ist für die Schweiz insbesondere relevant in der zweiten Winterhälfte Januar bis März, wo die Stauseen langsam leer sind und die Energie z.T. aus dem Ausland importiert werden muss.
-> Unser Standort: Die vertikale Ausrichtung der Module erlaubt die maximale Produktion in den Wintermonaten aufgrund des flachen Sonnenstandes sowie der Sonnenreflexion vom Schnee. Ausserdem wird Strom produziert, wenn die Stromlast auch am höchsten ist. Bei angewinkelten Solaranlagen auf Dächern hat die Schweiz normalerweise eine sehr hohe Stromproduktion über Mittag in den Sommermonaten, obwohl dann die Last im Vergleich zum Winter deutlich sinkt.
Die Projektanten untersuchen das Potenzial der gesamten Fläche, um so viel Solarstrom an einem Ort zu produzieren wie möglich. Aufgrund der oben erwähnten Anforderungen, ist der Ausbau in Etappen geplant. Die finale Form und Aussenlinien jeder Etappe der Anlage sind Gegenstand der laufenden Arbeiten. Es werden aber nur ca. 10% der Fläche auch wirklich für die Solaranlage genutzt, die restlichen 90% erlauben weiterhin eine Mehrfachnutzung!
Die Zeitschiene ist durch den dringlichen Bundesbeschluss sowie aufgrund der logistischen und organisatorischen Herausforderungen gegeben. Diese Umstände bedingen eine zügige Umsetzung und die dementsprechend rasche Zustimmung der Gemeinde. Die vom Bund gesetzten Fristen lassen sich nur so einhalten.
Die Produktionswerte wurden vom führenden europäischen Forschungsinstitut im Bereich von Solarenergie Fraunhofer ISE bestätigt. Diese Werte werden auch von den Abnehmern und Investoren als Grundlage verwendet. Des Weiteren wird der Kanton auch überprüfen, ob die Mindestwerte von 10 GWh/Jahr und eine Winterproduktion von 500 kWh/1kWp erfüllt sind. Andernfalls wird keine Bewilligung erteilt.
Nein. Auf der ganzen Fläche wird mehr als 50% des Stromes im Winter produziert und das gesetzliche Minimum von 500 kWh/kWp im Winterhalbjahr wir bereits nach 4-5 Monaten erreicht. Im sonnigsten Punkt haben wir im Winterhalbjahr etwa 13% mehr Sonneneinstrahlung als im «schattigsten» Punkt. Über das ganze Jahr verteilt ist der Unterschied nur 7%.
Wir haben diese für jeden Punkt in einem 10m x 10m Raster berechnet und von dritter Stelle bestätigt. Zur Veranschaulichung eine monatliche Animation der Einstrahlung mit der Ausrichtung der geplanten Anlage.
Diese Alternative wurde ebenfalls in Betracht gezogen und wurde öfters in der Vergangenheit verwendet. Die zusätzliche Stromproduktion rechtfertigt aber die resultierenden Stromkosten nicht. Die mechanischen Herausforderungen einer nachführenden Struktur in alpiner Umgebung sind nicht getestet. Ausserdem bräuchte es für eine ähnliche Stromproduktion mit dem heutigen Stand der Technik mehrere hundert Türme, welche höher als die geplante Anlage wären.
Das Anrechnen der Stromproduktion über den Einkauf in die Grossanlage hat im gegebenen Fall rechtliche Limite. Die Initianten prüfen aber alternative Möglichkeiten zur lokalen Beteiligung u.a. auch der Kauf von Aktien der ESE SA.
Die Gemeinde stimmte am 13.7.2023 deutlich mit 61.5% der PV-Anlage zu mit 168 Ja zu 105 Nein und 7 Enthaltungen. Siehe auch Protokoll der Gemeindeversammlung
Die Projektgesellschaft wurde von Energia Samedan und der TNC Consulting AG für die Entwicklung einer «Multi Megawatt Photovoltaik Solaranlage im Oberengadin» gegründet.
Damit soll ein wichtiger Beitrag zur Schweizer Energiewende und zur Verhinderung einer Strommangellage geleistet werden.
Tel. 058 680 20 24